Ulrich Blanché: Wie wurde Haring Street Artist und wie teilte er Wände mit anderen?
Im Rahmen von Graffiti and the City – Vortragsreihe rund um Urban und Street Art
Teilnahmebeitrag: 5 € / 2,50 € / Kunstring Folkwang und Folkwang-Museumsverein frei.
Auf seinen Schritten in Richtung illegaler Street Art und legaler "street flavored" Urban Art wurde Keith Haring vielfältig beeinflusst, etwa von Kaligraphie, abstraktem Expressionismus, Außenwerbung und insbesondere von dem New Yorker Style Writing Graffiti, jedoch auch von anderen Street Artists wie Jenny Holzer, Basquiat oder John Fekner. Die Regeln des Graffiti lernte Haring über persönliche Kontakte, gemeinsame Ausstellungen und Kollaborationen, jedoch auch durch seine tägliche illegale Arbeit auf der Straße, wo er auf ganz unterschiedliche Arten Wände mit anderen teilte. Er übermalte unabsichtlich andere, etwa Thierry Noir, absichtlich ergänzend, etwa Richard Hambletons Shadowmen, teils auch mit Respektsbekundungen, und er setzte sein visuelle Signatur neben die anderer Graffiti Writer oder Street Artists, um durch Quantität Präsenz zu zeigen oder durch Placement in Interaktion zu treten.
Ulrich Blanché: Der Street-Art-Forscher Ulrich Blanché ist seit 2019 mit seinem PostDoc Forschungsprojekt „A Street Art History of Stencils“ (gefördert von der Fritz-Thyssen-Stiftung) an der Universität Heidelberg tätig. Davor war er bereits sechs Jahre wiss. Mitarbeiter in Heidelberg, wo er seine Habilitation zu „Affen in Bildern seit 1859“ verfasste (eingereicht). Er veröffentlichte mehrere Aufsätze zu Street Art, zudem ist er Co-Herausgeber des engl. Sammelbands "Urban Art. Creating the Urban with Art" (2018).